Martin Luther machte mit 95 Thesen vom Ablasshandel von sich reden. Die Augustiner-Eremiten forderten ihren Ordensbruder auf, seine Ansichten genauer zu erklären. Der Reformator nutzte die Vorladung zum Generalkonvent, um mit angesehenen Theologen zentrale Themen des christlichen Glaubens zu besprechen.
Vor dem Treffen, das als Heidelberger Disputation in die Geschichte einging, legte er als Grundlage für die Diskussion 28 Artikel vor. An den beiden Reformationstagen der ERKWB Schweiz werden die Kernpunkte aufgenommen, über die vor 500 Jahren heftig debattiert wurde, weil sie noch heute das Herzstück des christlichen Glaubens sind.
27. Oktober in Winterthur
Die Heidelberger Disputation
Thomas Reiner Im Jahr 1518 trafen sich Theologen zu einem Streitgespräch in Heidelberg. Wieso wurde diese Besprechung einberufen? Welche Themen wurden besprochen? Was wurde durch das Treffen erreicht? Und: Warum sprechen wir heute von dem, was vor 500 Jahren verhandelt wurde? zum Vortrag
Sünde und Tod
Carsten Linke Wie können Sünder vor dem heiligen Gott gerecht werden? Welchen Beitrag können unsere guten Werke leisten? Martin Luther gab in der Heidelberger Disputation eine deutliche Antwort: Selbst die Werke der von der römischen Kirche hochverehrten Heiligen sind Todsünden. zum Vortrag
Gesetz und Gnade
Kurt Vetterli Obwohl Luther die Lehre Roms ablehnte, dass der Mensch auf dem Weg der Einhaltung des Gesetzes das Heil finden kann, bezeichnete er das Gesetz Gottes als die heilsamste Lehre des Lebens. Warum sollte die Kirche die Wertschätzung des Reformators teilen? zum Vortrag
3. November in Basel
Der freie Wille
Kurt Vetterli Wenn wir die Konsequenzen der Sünde Adams mit den Folgen für alle Menschen so annehmen, wie sie in der Bibel aufgezeigt werden, dann werden wir akzeptieren, dass jeder Teil unserer Natur verdorben wurde. Darum ist auch unser Wille nicht mehr frei, das Gute zu wollen. Erst wenn wir das Ausmass des Schadens der Sünde erkennen, werden wir uns wahrhaftig nach der Erlösung ausstrecken, die Gott in Christus anbietet. zum Vortrag
Theologie der Herrlichkeit oder des Kreuzes
Stephen Spanjer Martin Luther anerkannte, dass die «Theologie des Kreuzes» mit unserer Vernunft im Widerspruch steht. Der Weg der Herrlichkeit schmeichelt unserer menschlichen Natur, ihrem Stolz und Selbstvertrauen. Er verspricht das Leben, aber führt letztlich in den Tod. Der Weg des Kreuzes hingegen riecht nach Tod, aber führt zum ewigen Leben in Christus. Noch heute prallen diese zwei Weltanschauungen in der Kirche und in unseren Herzen aufeinander. zum Vortrag
Gottes Liebe
Thomas Reiner Die Liebe allein stellt uns bereits vor ein Rätsel. Wenn wir darüber nachdenken, wie Gott liebt, stehen wir vor einem unergründlichen Geheimnis. Weil wir den Ewigen nicht erforschen können, müssen wir seine Zuneigung mit eigenen Erfahrungen vergleichen. Martin Luther hielt fest, dass die Liebe des Schöpfers jene der Geschöpfe wesentlich übertrifft. zum Vortrag