Freiheit zum Gottesdienst

Freiheit zum Gottesdienst

Reformationstage 2020

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Text Von der Freiheit eines Christenmenschen

«Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemandem untertan.» Das ist die erste der beiden Thesen, die Martin Luther über seine Schrift «Von der Freiheit eines Christenmenschen» stellt. Diese Aussage schmeichelt uns. Wer das Buch bereits nach dieser ersten These weglegt und sich nicht die Mühe macht, dem Gedankengang des Reformators zu folgen, gewinnt den Eindruck, von jeder Art von Herrschaft freigesprochen zu werden. Bereits dieser ersten These folgt allerdings unmittelbar die zweite: «Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.» Weil diese zweite Aussage der ersten scheinbar widerspricht, wird sie gerne unterschlagen. Warum sollte man eine Einschränkung hinnehmen, nachdem man die Freiheit gewonnen hat?

Ganz ähnlich widersprüchlich ist der Titel des heutigen Vortrags: Freiheit zum Gottesdienst. Zur Vorstellung vom Freisein passt es nicht, jemandem zu dienen. Ganz im Gegenteil möchten Befreite ihre eigenen Herren sein. Untertan zu sein, lehnen sie ab. Stattdessen möchten sie selbst über sich, ihre Zeit und das bestimmen, was sie tun oder lassen. Wer dient, wird eingeschränkt und muss sich nach dem Willen eines anderen richten. Dienen widerspricht nach unserem Ermessen der Freiheit.

Überhaupt ist der Mensch doch während der Aufklärung vom Gottesdienst losgekommen. Er will sich nicht mehr einer unsichtbaren Macht unterwerfen, sondern die Welt mit eigenen Sinnen beurteilen und sein so Leben gestalten, wie es ihn gut dünkt. Dank dieser Einstellung meint man heutzutage, sei man dem düsteren Mittelalter entronnen, in dem man ständig mit Gottes Zorn oder den Qualen des Fegefeuers bedroht wurde. Endlich befreit kann der Mensch sich vorstellen, dass es kein Himmelreich und keine Hölle gibt, sondern nur der freie Himmel unter dem die Menschen in Freiheit und Brüderlichkeit zusammenwohnen, wie sich einst John Lenon in seinem weltbekannten Lied «Imagine» ausdrückte.

Die Reformatoren, deren Wirken den Schrecken des Mittelalters tatsächlich beendete, teilten diese Vorstellung nicht. Martin Luther und seine Mitstreiter haben sich weder von Gott noch der Religion abgewandt. Sie zeigten ihren Zeitgenossen, dass sie gerade dadurch die Freiheit gewinnen, wenn sie auf das Evangelium hören und ihm Glauben schenken. Das Evangelium ist die gute Nachricht davon, dass allen, die an Christus glauben, alle Sünden vergeben werden. Wer davon befreit wird, für seine Ungerechtigkeit selbst geradezustehen, kann seinem Schöpfer ohne Furcht mit dankbarem Herzen begegnen und braucht nicht davor zurückzuschrecken, ihm zu dienen.

In fünf Artikeln erklärt Luther, wie es dazu kommt, dass jemand Gott frei dienen kann. Drei Dinge sind nötig, um zu verstehen, wie wahrer Gottesdienst zur Freiheit führt.

  1. Woher ein Mensch das Recht hat, Gott zu dienen: das Anrecht zum Gottesdienst.
  2. Wie ein Mensch, der dazu das Recht hat, Gott dienen soll: die Anleitung zum Gottesdienst.
  3. Worauf der Gottesdienst ausgerichtet werden soll, um frei zu werden: die Ausrichtung des Gottesdienstes.

Das Anrecht zum Gottesdienst

Die meisten Menschen gehen davon aus, dass jeder Gottesdienst frei zugänglich sei. Alle, die es möchten, sollen ihrem Gott dienen können. Das gehört scheinbar zur Religionsfreiheit. Ausserdem nehmen wir an, dass eine Gottheit geehrt sein muss, wenn jemand sich ihr zuwendet, an sie denkt und ihr Opfer bringt. Um zu verstehen, was es bedeutet, jenen Gott zu ehren, der sich in der Bibel offenbart, müssen wir umdenken. Die Frage nach dem Gottesdienst kann nicht beim Menschen und seiner Bereitschaft beginnen. Gott entscheidet, wer seiner Ehre dienen kann.

Luther schreibt, dass Gott Menschen aussucht, die für seine Ehre leben. Im Alten Testament waren das die Erstgeborenen. Ihnen wurde ein besonderes Vorrecht anvertraut: Sie waren Könige und Priester. Der erstgeborene Knabe war der Herr über seine Brüder und vertrat die Familie vor Gott. Er hat sich diese Aufgabe nicht verdient. Sein Schöpfer hat ihn für diesen Dienst bestimmt. Das Bild der Erstgeburt versteht Luther als einen Hinweis auf Christus, der Erstgeborene Gottes aus der Jungfrau Maria. Er nahm die Dienste wahr, die für ihn vorgesehen waren.

  • Christus ist der König. Er herrschte auf eine geistliche Art und Weise. Dem Statthalter Pilatus erklärte er, dass sein Reich nicht von dieser Welt sei. Es ist eigenartig, dass Menschen diese Erklärung beruhigt. Sie nehmen an, dass Jesus ihnen nicht in die Quere kommt. Tatsächlich ist sein Reich weder auf das Jenseits, noch auf das Herz des Gläubigen beschränkt. Es umfasst das Jenseits und das Diesseits. Alle Dinge sind ihm unterworfen: Himmel, Erde und sogar die Hölle. Er regiert so, dass all jene, die zu ihm gehören, das Ziel ihrer Seligkeit erreichen.

  • Christus ist der Priester, der zwischen Gott und den Menschen vermittelt. Allerdings diente er nicht durch Zeremonien, die doch bloss aufzeigen, dass die Sünde eine Wiedergutmachung fordert. Stattdessen brachte er das Opfer, das der Heilige von jenen verlangt, die an ihm schuldig geworden sind, nämlich ihren Tod. Gottes Sohn beglich diese Schuld, als er am Kreuz starb. Seinen priesterlichen Dienst hat er allerdings immer noch nicht aufgegeben. Nachdem er vom Vater im Himmel aufgenommen wurde, bittet er ständig für die, die zu ihm gehören.

Kein Mensch kann diese Dienste so ausführen, wie Christus es getan hat und noch tut. Wir sind völlig untüchtig zu diesem hohen Amt. Genau das traf auch auf jene zu, die Gott in der Zeit des Alten Testaments dienten. Ihr Amt war nicht mehr als ein Hinweis auf jenes, das Gottes Sohn wahrnehmen wird. Der König David herrschte mit dem Versprechen, dass einer seiner Nachkommen ewig auf dem Thron von Gottes Reich sitzen werde. Die Priester brachten immer wieder die gleichen Opfer mit der Erwartung, dass der Messias sein Volk endgültig von ihrer Schuld erlösen wird. Heute brauchen wir diese Hinweise nicht mehr. Es wird uns das Evangelium verkündigt, dass Christus diese Ämter erfüllt hat.

Gott zu dienen ist also eine grosse Ehre. Es ist ein Vorrecht, nicht ein Anrecht, dass jeder Mensch einfordern kann. All jene, die zu Christus gehören, dem erstgeborenen Sohn, erhalten durch den Glauben Anteil an seinem Amt. Wie sie das ausführen, wird als nächstes im zweiten Punkt erklärt.

Die Anleitung zum Gottesdienst

Die meisten Menschen meinen, dass der Gottesdienst die Sache dessen sei, der seinem Gott dienen will. Alle sollen ihre Gottheit auf die Weise verehren, die ihnen angemessen scheint. Um zu verstehen, wie jener Gott, der sich in der Bibel offenbart, verehrt werden will, müssen wir erneut umdenken. Jene, die durch den Glauben das Recht zum Gottesdienst erhalten, stehen im Dienst ihres Herrn, haben an ihm teil. Davon schrieb schon der Apostel Petrus in seinem ersten Brief (1. Petrus 2,9-10):

Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündet, der euch aus der Finsternis berufen hat zu seinem wunderbaren Licht – euch, die ihr einst nicht ein Volk wart, jetzt aber Gottes Volk seid, und einst nicht begnadigt wart, jetzt aber begnadigt seid.

Durch den Glauben sind Christen freie Könige

Luther schrieb, dass der Christenmensch in dem Sinne herrsche, dass ihm alles zu seiner Seligkeit nützen muss. Er bezieht sich auf den Apostel Paulus, der in seinem Brief an die Römer festhielt (Römer 8,28): «Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.» Selbst Krankheit, Armut und der Tod kann Gottes Kinder nicht aus der Hand ihres Vaters reissen. Es ist sogar so, dass diese schlimmen Dinge Gottes Kinder nicht von ihrem Vater trennen können, sondern sie werden sie dabei unterstützen, auf ihn zu vertrauen.

Das heisst allerdings nicht, dass Gottes Kinder über die Welt verfügen. Wenn dem so wäre, könnten sie sich einfach von Krankheit, Armut und sogar vom Tod befreien. Christus litt Hunger, fürchtete sich und wurde von seinen Widersachern geplagt und schliesslich getötet. All das Elend konnte ihn aber nicht davon abhalten, den Willen des himmlischen Vaters zu erfüllen. Wer zu Christus gehört, lässt sich genauso wenig von den Umständen davon abbringen, seinem Gott zu dienen.

Der Christenmensch ist in dem Sinne ein freier König, dass er ohne alle Dinge seine Seele durch den Glauben zu stärken weiss und ihm sogar alle Widrigkeiten auf Erden dabei unterstützen müssen. Das heisst wiederum nicht, dass Christen das Elend suchen, um gestärkt zu werden. Der Glaube an Christus ist unter allen Umständen genug. Deshalb ist der Christ niemals gefangen, sondern lebt stets als Herr, im Reich seines Herrn, in Not und Fülle, in Armut und Wohlstand, in Trauer und Freude.

Durch den Glauben sind Christen freie Priester

Noch viel mehr als Könige, so schreibt Luther, sind Gottes Kinder Priester. Der Glaube an Christus macht auch zu diesem Dienst würdig. Weil der Christenmensch darauf vertraut, dass sein Herr sich für ihn eingesetzt hat und immer noch für ihn bittet, braucht er sich nicht mehr ausschliesslich um sich selbst zu kümmern. Er kann dem Beispiel seines Herrn folgen und vor Gott seinen Mitmenschen dienen.

Wie sieht der priesterliche Dienst der Christenmenschen aus? Sie treten geistlich für Gottes Volk ein und leisten Fürbitte für ihre Nächsten. Bereits in den Psalmen verspricht Gott, das Gebet seiner Kinder zu hören (Psalm 145,18-19):

Der Herr ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn in Wahrheit anrufen; er erfüllt das Begehren derer die ihn fürchten; er hört ihr Schreien und rettet sie.

Gott erhört seine Kinder, wenn sie ihn in Wahrheit anrufen und ihn fürchten. Die Wahrheit ist wirklich furchtbar. Gott ist zornig über die Sünder. Allein der Glaube an Christus wendet Gottes Gericht von den Menschen ab. Dank ihm werden Sünden vergeben. Das ist der Gewinn des Glaubens. Dieser Gewinn macht bereit, den Heiligen anzurufen. Wenn du weisst, dass es wahr ist, dass deine grosse Schuld vergeben wurde, kannst du dich nicht weigern, selbst für jene Nächsten zu bitten, die dir Unrecht taten, und deinen himmlischen Vater für sie um Hilfe anzurufen.

Können alle Christenmenschen Priester sein? Ist das nicht das Amt des Pfarrers oder eben des Priesters? Zur Zeit Luthers waren seine Ausführungen ziemlich revolutionär. Das Priesteramt war fest an die Kirche gebunden. Plötzlich spricht da einer vom Priesterdienst aller Heiligen, aller Christen. Tatsächlich braucht niemand die Bewilligung der Kirche, um für sich und andere zu bitten. Alle sind durch den Glauben dazu berechtigt. Die Pfarrer nennt Luther nicht Priester und Herren, sondern Diener und Haushalter der Gemeinde. Sie sollen sich ganz der Verkündigung des Evangeliums widmen und den Gläubigen nicht vorgaukeln, sie seien keine Christenmenschen, die sich vertrauensvoll an den himmlischen Vater wenden können. Damit sind wir beim dritten Punkt des Vortrages angelangt; bei der Frage worauf der Gottesdienst der Christenmenschen ausgerichtet sein solle.

Die Ausrichtung des Gottesdienstes

Luther beklagte, dass in den Gottesdiensten der Kirche Christus vom Gesetz und den Werken überwältigt wurde. Durch sie meinte man, sich als Christenmensch erweisen zu können; zuerst vor seinen Mitmenschen und schliesslich auch vor dem Allmächtigen. Niemand kann frei werden, indem er sich darum bemüht, sich den Ruf zu verdienen, ein wahrer Christ zu sein. Selbst wenn es gelingt, seine Nächsten davon zu überzeugen, blieb man stets im Ungewissen, wie Gott die Mühe beurteilt. Diese Ungewissheit führte in die Gefangenschaft. So wurde aus dem Ort, an dem eigentlich die Freiheit verkündigt werden sollte, ein neuer Sklavendienst aufgerichtet. Allein das Evangelium befreit. Die Menschen müssen von Christus hören. Leider war an vielen Orten tatsächlich nicht mehr von Gottes Sohn die Rede. In seiner Schrift führte der Reformator drei Arten auf, wie das Evangelium auf den Kanzeln und auch im Leben der Christen zum Schweigen gebracht wird.

  1. Man sprach nicht von Christus, sondern predigte ein geistliches Recht oder Gesetz und die Lehre anderer Menschen. Das geschah und geschieht überall dort, wo man von menschlichen Vorbildern spricht. Einst betrachtete man die Lebensgeschichte der Heiligen. Man staunte über ihre Opferbereitschaft und die Wunder, die man ihnen zugedacht hatte. Heute wird die Gewaltlosigkeit von Mahatma Ghandi bewegt, oder besondere Leistungen von Wissenschaftlern, oder die Aufrichtigkeit eines Politikers, der sich trotz Widerstände gegen Ungerechtigkeiten ausspricht, oder Greta Thunberg, die sich unermüdlich für den Erhalt der Erde einsetzt. Immer wieder wird gefragt, was Christen von diesen oder jenen Menschen lernen können. Man meint ein geistliches Prinzip, wie Nächstenliebe, Einsatz für Schwächere, oder Überwinden des Bösen bei jenen entdeckt zu haben. Man beschäftigt sich mit ihnen auf den Kanzeln und in Gesprächen, weil man meint es ihnen gleichtun zu müssen, wenn auch auf eine scheinbar christliche Weise. Wer sich ein Vorbild nimmt, um unter seiner Anleitung ein guter Mensch zu sein, ersetzt Christus und sein Werk und verschweigt, dass er allein zum wahren Gottesdienst befähigt.

  2. Man sprach von Christi Leben und Werk nur oberflächlich als eine historische Geschichte. Das geschieht überall dort, wo die Bibel genauso wie ein anderes Buch gelesen wird und man sich überlegt, welche Moral daraus gezogen werden kann. Damals wie heute nimmt man sich den Mut Davids zum Vorbild, der dem Goliath gegenübertrat. Man staunt über die Treue Daniels, der trotz Verbot täglich zu Gott betete. Von Petrus, der wegen seines Unglaubens im See unterging und später seinen Herrn verriet, lässt man sich warnen. Jesus aber wird als das grosse Vorbild angesehen. Er hat sich Ausgestossenen angenommen und Heuchelei nicht gelten lassen. Einige meinen sogar, seine Wunder und Heilstaten wiederholen zu müssen. Wenn man es genau bedenkt, dann unterscheidet sich diese Art, die Bibel zu verstehen und zu predigen, kaum von der ersten. Auch die Frage nach der Moral ist eine Suche nach einem Vorbild, dem man nachfolgen kann. Auf diese Weise wird wiederum über Christus und sein besonderes Werk geschwiegen.

  3. Man suchte nicht Christus zu erkennen, sondern liess sich emotional auf die Geschichten der Bibel ein. Bei diesem Umgang mit Gottes Wort steht nicht die Frage im Zentrum, was man von den Texten lernen oder erkennen kann, sondern wie man von ihnen berührt wird. Wie damals gibt es noch heute Menschen, die in erster Linie Mitleid haben mit dem geplagten Heiland und sich über seine Peiniger ärgern. Man versucht, es Christus gleichzutun und Mitleid mit den Kranken zu empfinden, denen der Herr einst begegnete. Heutzutage sagt man, dass man auf diese Weise einen anderen Zugang zur Bibel sucht, oder die Berichte mit allen Sinnen erleben will. Wer nur von den biblischen Texten betroffen ist, ohne zu verstehen, was Christus jenen Menschen schenkt, die auf ihn vertrauen, ist noch nicht wirklich frei geworden. Gott hat es so angeordnet, dass durch die Verkündigung des Evangeliums Glauben entstehen soll. Wo das nicht deutlich getan wird, verlieren Gottesdienst und Glaube ihren Inhalt.

Es ist eine grosse Katastrophe, wenn Christus verschwiegen wird. Der Zustand der Kirche vor der Reformation war das Resultat dieses Schweigens. Die Gläubigen wurden auf allerlei Art und Weisen versklavt. Es ist schlimm für die Kirche heutzutage, wenn sie sich selbst für klug hält, die befreiende Wahrheit an jeder Strassenecke entdecken zu wollen, während sie doch die ganze Zeit in der Heiligen Schrift vor uns liegt. Wieder wurden an vielen Orten die Freiheit bereits preisgegeben, zu der Christus allein führen kann. Deshalb brauchen wir heute noch die Erinnerung an die Freiheit des Evangeliums, für die sich Martin Luther einsetzte. Eine neue Ausrichtung auf Christus ist nötig. Für die Welt mag es ein Widerspruch sein, dass der Christenmensch freiwillig und freudig seinem Herrn dient und dabei völlig befreit ist. Wie anders Gottes Kinder das beurteilen, wird in den Worten deutlich, mit denen der Reformator diesen Abschnitt zusammenfasst.

Aber er [Christus] soll und muss so gepredigt werden, dass mir und dir der Glaube daraus erwachse und erhalten werde. Dieser Glaube wird dadurch erweckt und erhalten, dass mir gesagt wird, warum Christus gekommen ist, wie man sich seiner bedienen und ihn sich zunutze machen soll, was er mir gebracht und gegeben hat. Das geschieht, wenn man die christliche Freiheit, die wir von ihm haben, recht auslegt, und dass wir Könige und Priester sind, aller Dinge mächtig, und dass alles, was wir tun, vor Gottes Augen angenehm sei und erhört werde, wie ich bisher gesagt habe. Denn wenn ein Herz Christus so hört, muss es fröhlich werden von ganzem Grund, Trost empfangen und liebevoll gegen Christus werden, ihn seinerseits lieb zu haben.
(Artikel 18)