Freiheit im Glauben

Freiheit im Glauben

Reformationstage 2020

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Text Von der Freiheit eines Christenmenschen

Was ist Freiheit? Im allgemeinen versteht man unter Freiheit die Abwesenheit von Zwängen, die den Handlungsspielraum des Menschen einschränken. Der Mensch, der keinerlei Zwängen und Einschränkungen seines Denkens und Handelns ausgesetzt ist, kann somit völlig ungehindert seinen eigenen Wünschen und seinem eigenen Willen folgen. Kurz gesagt: Der vollkommen freie Mensch kann tun, was er will. Er ist keinem anderen Willen und Gesetz unterworfen als nur seinem eigenen. Er ist sein eigener Herr und sein eigenes Gesetz oder – mit einem Fremdwort ausgedrückt – er ist autonom.

Es dürfte sehr schnell klar werden, dass ein solcher Zustand völliger Autonomie, also Eigengesetzlichkeit, bestenfalls auf einer einsamen Insel funktionieren kann – und auch dort ist der Mensch immer noch den Gesetzen der Natur unterworfen. Aber in einer Gesellschaft, in der mehrere Menschen, hunderte, tausende, Millionen von Menschen zusammenleben und sich die begrenzten Ressourcen teilen müssen, würde die völlige Autonomie des Einzelnen zu allgemeiner Anarchie führen.

Das ist keine bahnbrechende Feststellung. Natürlich haben Heerscharen von Philosophen und Soziologen dieses Problem seit langem gesehen und nach Lösungen gesucht, wie man trotzdem zu einer Gesellschaft maximaler Freiheit kommen könne. Dabei wurde und wird sehr viel Etikettenschwindel betrieben. Der Schlachtruf der Französischen Revolution von 1789, die die Ständeordnung zum Einsturz brachte, die alten Eliten unter die Guillotine zerrte und zwischenzeitlich in einer paranoiden Tyrannei einer kleinen, wohlmeinenden Behörde gipfelte, lautete «Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit». Alle Diktatoren des 20. Jahrhunderts waren in ihrem Selbstverständnis Befreier, die ihre Nationen in die Freiheit zu führen gedachten. Und auch heute noch jonglieren Politik und Gesellschaftstheoretiker mit dem Freiheitsbegriff und stellen ihm so viele andere Begriffe zur Seite, wie «Verantwortung» oder «Solidarität» oder «Gerechtigkeit», dass von eigentlicher Freiheit am Ende nicht mehr viel übrig bleibt.

Warum dieser Exkurs? Eigentlich wollen wir uns ja mit Martin Luther und seiner Schrift «Von der Freiheit eines Christenmenschen» befassen. Aber auch diese Schrift wurde, wie wir im ersten Vortrag dieser Reihe bereits hörten, schon zu ihrer Zeit missbraucht und als Aufruf missverstanden, eine weltliche Freiheit nach eigenem Gutdünken herbeizuführen. Aber darum ging es Luther nie. Sein Verständnis von Freiheit, wie er es in dieser Schrift auseinandersetzte, war ein völlig anderes. Luther argumentierte vom Boden der Heiligen Schrift aus. Auch in der Heiligen Schrift kommt der Begriff «Freiheit» vor. Mehr noch: Im Grunde geht es im Evangelium um nichts anderes als um Freiheit. Aber diese evangelische Freiheit ist eben eine ganz andere als jene, der die Welt nachjagt.

Um das zu verstehen, betrachten wir am besten als erstes den Zustand, von dem wir frei werden wollen. Denken wir an unser irdisches Dasein, kommen wir wieder auf die oben schon erwähnten Zwänge zu sprechen: andere Menschen, die uns ihren Willen aufzwingen; unangenehme Gesetze und Vorschriften, die unsere Handlungsfreiheit einschränken; Terminpläne, die unseren Tagesablauf diktieren usw. Kurzum: alles, was uns in unserer Autonomie und Selbstentfaltung einschränkt.

Was aber hat Luther im Sinn, wenn er an Unfreiheit denkt? Wovon sollen wir laut dem Evangelium befreit werden? Laut Johannes 8 ist es die Sünde, deren Knecht wir sind. Unsere wirkliche Knechtschaft oder Dienstbarkeit oder Unfreiheit ist die Sünde. Denn die uns innewohnende Sünde macht uns zu Ungerechten, stellt uns unter Gottes Zorn und bringt nicht nur unseren Leib, sondern auch unsere Seele geradewegs ins Verderben.

Aus dieser Unfreiheit und ihren schrecklichen Folgen müssen wir befreit werden. Und wie geschieht das? In den ersten paar Artikeln seiner Schrift, über die wir im vorigen Vortrag etwas hörten, stellt der Reformator zunächst heraus, was uns nicht frei macht: die äusserlich getanen, vermeintlich guten Werke:

Dementsprechend hilft es der Seele nichts, wenn der Leib heilige Kleider anlegt […], auch nicht, wenn er sich in Kirchen und an heiligen Orten aufhält. Ebensowenig, wenn er mit heiligen Dingen umgeht. Und auch nicht, wenn er leiblich betet, fastet, pilgert und alle guten Werke tut […]. Es muss noch etwas ganz anderes sein, was der Seele Rechtsein und Freiheit bringt und gibt.
(Artikel 4)

Und dieses ganz andere wird im folgenden Artikel angekündigt:

Es hat die Seele nichts anderes, weder im Himmel noch auf Erden, worin sie leben kann, recht, frei und Christ sei, als das heilige Evangelium, das Wort Gottes, von Christus gepredigt.
(Artikel 5)

Es ist bemerkenswert, wie Luther die Begriffe «recht», «frei» und «Christ» miteinander verknüpft. Die rechte Bestimmung und die Freiheit eines Menschen ist aufs engste mit seinem Christsein verknüpft. Nur wer Christ ist, wer also Christus besitzt und ihm angehört, kann wirklich frei sein. Das entspricht dem Wort des Herrn Jesus an der bereits erwähnten Stelle in Johannes 8:

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht. Der Knecht aber bleibt nicht ewig im Haus; der Sohn bleibt ewig. Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei.
(Johannes 8,34-36)

Christus bringt die wirkliche Freiheit: die Freiheit von der Last und Knechtung durch Sünde und Tod, und die Freiheit zum ewigen Leben im Haus des Vaters.

Auf welche Weise aber kommt diese Freiheit zum Menschen? Wie wird man Christ? Indem man das Evangelium und den darin verkündigten Christus hört und im Glauben ergreift und sich mehr und mehr zueignet. So beginnt der Artikel 7 in Luthers Schrift:

Darum soll das von Rechts wegen aller Christen einziges Werk und Übung sein, dass sie das Wort und Christus recht in sich bilden, solchen Glauben stetig üben und stärken. Denn kein anderes Werk kann einen Christen machen.
(Artikel 7)

Zahllose weltliche Wege wurden erdacht und beschritten, um dem Menschen Freiheit zu bringen – ohne nennenswerten Erfolg. Ebenso erheben zahllose religiös gefärbte, vermeintlich christliche Strategien den Anspruch, den Menschen gerechter, besser und freier zu machen – auch diese sind kraft- und wirkungslos. Anstelle aller vergeblichen Werke und Mühen, um zur Freiheit zu gelangen, anerkennt der Reformator in seiner kleinen Schrift genau ein Werk: den Glauben. «Kein anderes Werk kann einen Christen machen», was, wie wir vorhin gehört haben, bedeutet, wahrhaft frei zu sein. Dieser Glaube aber kommt aus dem Evangelium (Römer 10,17): «So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi.»

Doch mit dem äusserlichen Hören ist es nicht getan, sondern, wie Luther ausführt, soll man das gehörte Wort und den darin enthaltenen Christus «sin sich bilden», also es beständig mit gläubigem Herzen annehmen und so bewegen, dass sich nach und nach sein ganzer Reichtum erschliesst, der in der Hinwegnahme aller Unseligkeit (oder Unfreiheit) und in der Zueignung aller Seligkeit (oder Freiheit) besteht. Und das ist das Werk des Heiligen Geistes, der durchs Evangelium in uns diesen befreienden Glauben wirkt und stärkt.

Wie wird ein Sklave frei? Indem er fleissig alle seine Werke tut? Was sollte ihm das nützen? Er täte damit doch nur, was man ihm erwartet. Indem er sich freikauft? Wie sollte das gehen, da er doch nichts besitzt, nicht einmal sich selbst? Ein Sklave kann seine Freiheit nicht selbst erarbeiten oder erkaufen, sondern sie muss ihm vielmehr von aussen zugesprochen werden. So ist es auch mit dem Menschen, der unter der Herrschaft der Sünde und Ungerechtigkeit steht und durch den von aussen, durch das Evangelium zu ihm kommenden Glauben befreit wird. So fährt Luther im gleichen Artikel 7 fort:

Der Glaube, in dem kurz und knapp die Erfüllung aller Gebote besteht, wird alle diejenigen, die ihn haben, im Überfluss rechtfertigen, so dass sie nichts mehr brauchen, um gerecht und gut zu sein.
(Artikel 7)

Natürlich rühren wir hier an den Kernpunkt der Reformation, nämlich an die Frage der Rechtfertigung. Wie wird der Mensch vor Gott gerecht: durch gute Werke oder durch Glauben? Die Schrift «Von der Freiheit eines Christenmenschen» ist insofern eigentlich eine zeitgenössische Auslegung des Galaterbriefes, der ebenfalls der Knechtschaft unter Gesetze und Werke die Freiheit im Glauben gegenüberstellt.

Wohlgemerkt, wir reden hier nicht von den guten Werken als Früchte des Glaubens und der Rechtfertigung. Darauf kommt der Reformator und kommen wir zu gegebener Zeit noch ausführlich zu sprechen, wenn es nämlich um die Frage geht, wozu der Christ denn befreit worden ist.

Immer wieder hat man im Lauf der Kirchengeschichte versucht, dem Sola fide (Allein durch Glauben) etwas zur Seite zu stellen, irgendeinen Beitrag des Menschen, der ihn entweder ganz oder wenigstens zum Teil vor Gott gerecht und frei macht. Auch in reformatorischen Kreisen redet man von Glaubensgehorsam oder Antwort im Glauben oder Beharrlichkeit im Glauben. Aber sofern damit gemeint ist, dass neben dem Glauben an Christus oder darüber hinaus irgend etwas zu unserer Rechtfertigung beitrage, dass wir aus uns selbst irgendeinen Beitrag dazu leisteten, hätte Martin Luther diese Überlegungen auf dem Boden der Heiligen Schrift strikt zurückgewiesen.

Aber doch musste er auf diese Einwände eingehen, denn sie waren seinerzeit in der öffentlichen Lehre und Meinung bekanntlich sehr bestimmend. Wozu hat Gott denn das Gesetz gegeben und es zu halten geboten, wenn es doch nicht gerecht macht? Hierauf geht Luther im folgenden ein. Im Artikel 8 formuliert er das Wesen der Gebote wie folgt:

Die Gebote lehren und schreiben uns mancherlei gute Werke vor, aber damit sind diese noch nicht geschehen. Sie weisen wohl an, aber sie helfen nicht; sie lehren, was man tun soll, geben aber keine Kraft dazu.
(Artikel 8)

Wir müssen ja bedenken, dass diese Gebote, also Gottes Gesetz, so gut und gerecht und vollkommen sie in sich auch sind, zunächst auf einen Toten treffen. Unter der Herrschaft der Sünde ist der Mensch ein Toter. «Auch ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden» (Epheser 2,1), schreibt der Apostel Paulus an die Epheser. Wie soll aber ein Toter, der sich von Gott abgewandt und entfremdet hat, aus sich etwas vollbringen können, das Gott angenehm und wohlgefällig ist? So zeigt das Gesetz also nur den Zustand des gefallenen Menschen auf, sein Unvermögen zum Guten, und führt ihn in die Verzweiflung und Verzagtheit an sich selbst.

Sehr einfach und verständlich arbeitet Luther an dieser Stelle den Zweiklang der Heiligen Schrift heraus: Hier das Gesetz – dort das Evangelium; hier die Drohung – dort die Verheissung; hier das Elend – dort die Erlösung; hier die Knechtschaft – dort die Freiheit. Die unerfüllbaren Forderungen des alttestamentlichen Gesetzes führen nicht nur in die Verzweiflung hinein, sondern im Licht des Neuen Testaments auch wieder heraus. Sie führen zu der Einsicht, dass, wenn man das Gesetz zwar erfüllen soll, es aber nicht selbst kann, man anderswo Hilfe suchen muss. Die Gebote treiben den Menschen somit von sich selbst weg zu dem, der helfen kann. So schreibt Luther im Artikel 9:

Willst du alle Gebote erfüllen, deine böse Begierde und Sünde los werden, wie die Gebote erzwingen und fordern, siehe da, glaube an Christus, in welchem ich dir alle Gnade, Gerechtigkeit, Friede und Freiheit zusage. Glaubst du, so hast du. Glaubst du nicht, so hast du nicht.
(Artikel 9)

Wer Christus im Glauben besitzt, hat in ihm alle Gnade, alle Gerechtigkeit, allen Frieden und – alle Freiheit. Es ist alles getan, es bleibt nichts mehr zu erledigen. Es gibt nichts Erstrebenswertes, was man in Christus nicht schon längst hätte: «Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde.» (Psalm 73,25)

Alle Sünden und Ungerechtigkeiten des Glaubenden werden von der Gerechtigkeit Christi verschlungen. Umgekehrt wird dem Glaubenden alle Gerechtigkeit Christi zugerechnet. In Luthers Schrift kommt dafür an einer Stelle das Wort vom «fröhlichen Wechsel und Austausch» vor (Artikel 12). Nebenbei bemerkt: Dieser Ausdruck ist heute eher aus dem Englischen auf uns gekommen, als «The Wonderful Exchange» oder auch «The Divine Exchange», geht aber wohl ursprünglich auf diese Stelle bei Luther zurück.

In einer sehr logischen und schriftgemässen Herleitung hat der Reformator somit das Wesen der christlichen Freiheit und den Weg, sie zu erlangen, dargelegt. Die eine Freiheit, die es zu erlangen gilt, ist die Freiheit von der Herrschaft der Sünde. Diese Freiheit ist in der Verheissung des Evangeliums zu finden, in dem uns Jesus Christus als der vollkommen Gerechte und Überwinder der Sünde vor Augen gemalt wird. Nimmt man diese Verheissung im Glauben an, werden einem alle Reichtümer Christi zugerechnet, so dass man nun selbst vor Gott vollkommen gerecht, befriedet und frei dasteht. Luther fasst das ganze im 10. Artikel dann so zusammen:

So sehen wir, dass ein Christenmensch an dem Glauben genug hat, dass er kein Werk braucht, um gerecht zu sein. Bedarf er aber keines Werkes mehr, dann ist er gewiss von allen Geboten und Gesetzen entbunden. Ist er entbunden, so ist er gewiss frei. Das ist die christliche Freiheit, der eine Glaube, der nicht macht, dass wir müssig gehen oder übel tun würden, sondern dass wir keines Werkes bedürfen, um Gerechtigkeit und Seligkeit zu erlangen.
(Artikel 10)

Der Glaube an Christus – das ist die christliche, die wahre, die eigentliche Freiheit. Das ist vermutlich einer der Kernsätze der ganzen Schrift «Von der Freiheit eines Christenmenschen». In ihm klingt aber auch bereits an, dass es bei christlicher Freiheit nicht nur um Freiheit von etwas geht, sondern auch um Freiheit zu etwas. Der Christ ist befreit von der Verzweiflung darüber, mit eigenen Werken sein Heil erwirken zu müssen. Aber diese neue Freiheit führt ihn nicht etwa in die Gleichgültigkeit oder gar zurück in die Sünde, sondern zu einem freudigen Dienst an Gott und am Nächsten, wie wir in den folgenden Vorträgen noch ausführlich hören werden.

An dieser Stelle möchte ich nur eines vorausschicken: Wenn es um diesen zweiten Teil der christlichen Freiheit geht, der Freiheit zum Dienst an Gott und am Nächsten, dann fällt sehr bald das Wort von der Ehre Gottes. Wir hören es oft und formulieren es auch selber so, dass wir Gott als seine erlösten, befreiten Kinder mit unserem Leben, also mit unseren Werken ehren wollen. Und das ist auch absolut richtig. Die Frage ist nur: Fängt diese Gottesverehrung nicht schon früher an? Luther hat das jedenfalls so gesehen und wiederum im Glauben die grösste Ehre gesehen, die man Gott geben kann. Seine Argumentation im 11. Artikel ist folgende: Glaube an jemandes Wort setzt voraus, dass man denjenigen für gerecht und wahrhaftig hält. Eine grössere Ehre, als solches Ansehen zu geniessen, gibt es nicht. Und er schlussfolgert:

Ebenso verhält es sich, wenn die Seele Gottes Wort fest glaubt. Dann hält sie ihn für wahrhaftig, recht und gerecht; damit tut sie ihm die allergrösste Ehre, die sie ihm tun kann. Denn darin gibt sie ihm Recht, darin lässt sie ihm Recht, darin ehrt sie seinen Namen und lässt ihn sie behandeln, wie er will.
(Artikel 11)

Bedenken wir auch diesen Aspekt, wenn wir über die Freiheit im Glauben nachdenken. Allein schon die Tatsache, dass man das Evangelium im Glauben annimmt, gibt Gott die allerhöchste Ehre. Auch alle guten Werke geben Gott nur soweit die Ehre, insofern sie aus wahrem Glauben geschehen (vgl. Heidelberger Katechismus, Frage 91). Wenn wir uns dann noch daran erinnern, dass der Mensch seinen Glauben nicht selbst erzeugt, sondern dass Gottes Geist diesen durchs Evangelium im Menschen wirkt, so ist es also auch Gott selbst, der durch sein Erlösungswerk seine eigene Ehre sucht und bewirkt.

Die Werke aber sind tote Dinge, sie können Gott weder ehren noch loben, obwohl sie doch geschehen müssen und sich zu Gottes Ehre und Lob tun lassen. Wir aber suchen hier den, der nicht getan wird wie die Werke, sondern den Selbsttäter und Werkmeister, der Gott ehrt und die Werke tut. Das ist niemand anders als der Glaube des Herzens, der ist das Haupt und das ganze Wesen der Gerechtigkeit.
(Artikel 13)

Worin steht und fällt die Freiheit eines Christenmenschen? Im Glauben an das Evangelium von Jesus Christus. Der Glaube vereint mit Christus und gibt vollen Anteil an allen seinen Schätzen. Der Glaube macht frei von der Knechtung durch die Sünde und von den unerfüllbaren Forderungen des Gesetzes. Und: Der Glaube gibt Gott die höchste Ehre:

Das ist die christliche Freiheit, der eine Glaube, der nicht macht, dass wir müssig gehen oder übel tun würden, sondern dass wir keines Werkes bedürfen, um Gerechtigkeit und Seligkeit zu erlangen.
(Artikel 10)